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Die Kraft des Windes

"Der Wind, der Wind – das himmlische Kind"

Im Jahr 1605 kämpfte der Held aus dem Buch von Miguel de Cervantes "Don Quixote de la Mancha" in seinen wildesten Abenteuern gegen "Windmühlen", riesige Ungetüme mit vier sich drehenden Flügeln.
Text: Doris Wurz

Damals ...

Mit den Windmühlen aus dieser Zeit wurde vorwiegend mechanische Energie gewonnen – etwa zum Mahlen von Getreide, zum Pressen von Ölen oder für den Antrieb von Sägewerken. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie durch die Erfindung der Dampfmaschine weitestgehend verdrängt.

Nach der Entdeckung des elektrischen Stromes und der Erfindung von Generatoren kam die Idee der Nutzung von Windenergie zur Stromerzeugung. Das Konzept der Windmühlen wurde so weiterentwickelt, dass die Energie des Windes zum Antrieb von Generatoren genutzt wurde, die wiederum elektrische Energie erzeugten. Genau wie ein Fahrraddynamo. Bei Windenergieanlagen, die heute im Einsatz sind, treibt die Bewegungsenergie des Windes die Rotorblätter an, diese geben die Energie über Getriebe an Generatoren weiter, dort wird der Strom umgewandelt und direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

 

... und heute

Speziell an der Form der Windenergieanlagen hat sich seit der Zeit von Don Quixote einiges geändert. So findest du heute fast nur mehr drei Rotorblätter in sehr luftiger Höhe vor, getragen von einem schlanken Turm. Die geringe Anzahl der Rotorblätter bringt schwingungstechnisch Vorteile. Moderne Wind­energieanlagen haben glasfaserverstärkte Kunststoffblätter mit Rotordurchmessern von 100 Metern und mehr, die stets dem Wind nachgeführt werden.

 

Windkraftwerke in Österreich

Logischerweise finden Windkraftanlagen vor allem in Ländern mit hohen Windausbeuten (Deutschland, Spanien, Dänemark, Schweden etc.) starken Einsatz. In Österreich sind nur wenige Gebiete – wie etwa im Burgenland oder in Niederösterreich – für den Einsatz von Windrädern geeignet. Diese Gebiete werden mit Messungen über längere Zeiträume ermittelt. Wenn du dich dafür interessierst, findest du unter www.windkraft.at eine Übersichtskarte mit allen Windkraftanlagen in Österreich.

 

Nachteile von Windkraftanlagen

Man darf jedoch auch eine kritische Betrachtung dieser Energiegewinnungsform nicht außer Acht lassen. So ist der landschaftliche Verbau von Flächen in größerem Ausmaß ebenso zu bedenken wie eventuelles Lärmaufkommen (Schall) und Schattenwurf (auch Diskoeffekt genannt) durch die Drehung der Blätter. Strenge Gesetze bei den Genehmigungen sollten in Österreich aber gesundheitliche Probleme von vorneherein vermeiden.
Tierschützer melden auch immer wieder den Tod von Vögeln und Fledermäusen durch die Kollision der Tiere mit den Rotorblättern (Vogel- und Fledermausschlag). Und nicht zuletzt sind wir bei der Windenergiegewinnung von den Schwankungen des Windangebotes abhängig!

 

Windenergie ist zukunftssicher

Nichtsdestotrotz ist Wind eine sehr zukunftssichere Energieform! Eine erneuerbare Ressource, luft- und klimaschonend, da beim Betrieb der Anlage keine Schadstoffe entstehen, weltweit verfügbar und im Gegensatz zur Atomenergie ohne Risiko für unsere künftigen Generationen.