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Erneuerbare Energieträger - Biomasse

Österreich hat es sich in einem internationalen und völkerrechtlich verbindlichen Abkommen (Kyoto-Protokoll) zum Ziel gesetzt, seinen Anteil an Treibhausgasen bis 2010 um 13 Prozent zu reduzieren (bezogen auf die CO2-Emissionen des Jahres 1990), um dem weltweiten Klimawandel Einhalt zu gebieten. Eine von vielen Möglichkeiten, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist der verstärkte Einsatz „erneuerbarer Energieträger", etwa der Biomasse.
Text: Doris Wurz

Was ist Biomasse?

Landläufig und einfach: Holz. Aber es gibt eine wissenschaftliche Definition von Biomasse: "Unter dem Begriff Biomasse versteht man alle organischen Stoffe biogener, nicht fossiler, Art; (er) umfasst also in der Natur lebende und wachsende Materie und daraus resultierende Abfallstoffe, sowohl von der lebenden als auch schon abgestorbener organischer Masse" (Quelle: Homepage des Lebensministeriums).

 

Energie, die nachwächst

Das heißt, Biomasse ist ein regenerierbarer, CO2-neutraler Energieträger aus biologischen Stoffen, wie Holz, Stroh, Ernteabfällen, Dung etc. Regenerierbar bedeutet, dass der Energieträger sich innerhalb einer gewissen abgrenzbaren Zeitspanne erneuert, also nachwächst. Was geht da genau vor sich, und warum ist Biomasseverbrennung besser fürs Klima als Erdölverbrennung?

Biomasse wurde traditionell als Baustoff und als Brennholz verwendet. Etwa ein Drittel der Menschen ist auch heute auf Biomasse zum Heizen und Kochen angewiesen und hat keinen Zugang zu anderen Energieträgern - dies trifft vor allem auf Entwicklungsländer zu.

 

Verwendung von Biomasse

Bei uns in den Industrieländern wird Wärme aus Biomasse heutzutage vorwiegend über kleinere und größere Verbrennungsanlagen gewonnen: kleinere Anlagen zur Beheizung von Einfamilienhäusern, mittlere Anlagen in Biomasse-Nahwärmenetzen zur Versorgung ganzer Ortschaften und Großkraftwerke zur Wärme- und Stromgewinnung. Verwendet wird Biomasse in Form von Hackschnitzeln (grobe Rinden und Hobelspäne) oder Pellets (in kleine Zylinder oder Kügelchen gepresste Biomasse). Auf Grund hochwertiger Verbrennungsanlagen, ausgereifter Technologien und einer ökologischen Verwendung unserer heimischen Ressourcen (nachhaltige Nutzung der Wälder, Nutzung von Abfall in Form von Sägespänen etc.) sind wir in der Lage, den Energieträger Biomasse ohne Gefahr für Mensch und Umwelt zu nutzen.

 

Probleme in der Dritten Welt

Der Bevölkerung in der Dritten Welt geht es nicht so gut: Weil moderne, technologisch hochentwickelte, umweltfreundliche Methoden zur Biomasseverbrennung fehlen, zahlen diese Menschen oft einen hohen Preis für die Nutzung von Biomasse: 1,6 Millionen Menschen, davon eine Million Kinder, sterben jährlich an den Folgen von Rauch und Luftverschmutzung durch traditionelle Feuerstellen. Der steigende und unkontrollierte Biomassebedarf führt mittelfristig außerdem zu gravierenden Umweltproblemen: Abholzung und Übernutzung der Wälder gefährden das ökologische Gleichgewicht in den wasserarmen Regionen und treiben damit die Verödung voran.

Entwicklungszusammenarbeit 
Laut Austrian Development Agency setzt Österreich deshalb vor allem auf Energieversorgung mit Solartechnologie oder Wasserkraft.

 

Was heißt CO2-neutral?

Bei der Verbrennung von Biomasse entsteht CO2 (genau wie bei der Ölverbrennung), allerdings nur so viel, wie die Pflanze bei ihrem Wachstum aus der Atmosphäre entnommen hat, daher spricht man von "CO2-Neutralität". Das unterscheidet sie vom Öl, bei dessen Verbrennung "neues" CO2 entsteht und zum Treibhauseffekt beiträgt.

 

Jeder kann etwas tun

Die Naturfreunde Österreich haben eine Klimaschutzinitiative ins Leben gerufen und eine Klimaschutzerklärung formuliert, der sich alle Naturfreunde-Mitglieder und umweltbewussten Menschen anschließen können. Wir alle können einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten!

 

Bist du "öko-mobil" und "klima-aktiv"?

Mach deinen persönlichen Energie- und CO2- Check unter http://ecocheck.lebensministerium.at!