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Bouldern mit den Kids

Wir möchten dir für deinen Kletterunterricht eine Übung aus dem Buch „Therapeutisches Klettern – Anwendungsfelder in Psychotherapie und Pädagogik“ von Anne-Claire Kowald und Alexis Zajetz vorstellen. Was du noch so alles mit deiner Klettergruppe machen kannst, erfährst du bei unseren Ausbildungen der Outdoor-Akademie.

Kurzbeschreibung

Mit dieser Übung für deine Klettergruppe kannst du Geschicklichkeit und Körperwahrnehmung fördern. Die Teilnehmenden müssen sich gut auf sich selbst und die Hindernisse konzentrieren sowie einen Handlungsplan erstellen, wie sie die schweren Passagen klettern wollen. Bei den Varianten stehen sensorische und motorische Erfahrungen im Vordergrund.

 

Durchführbarkeit: Ganzjährig | Indoor | Boulderwand

Dauer: 10–30 Minuten

Zielgruppe: Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche

 

Benötigtes Material

Kletterschuhe, kurze Seile, Tücher, Strohhalme, Springschnüre, Kartonschachteln, Tape, Reifen …
Für die Variante: verschiedene Materialien wie z. B. Legosteine, Augenbinden, Rucksack, Handschuhe, Bergschuhe, Schildkappe, Schwimmbrille, Piraten-Augenklappe, Luftballons usw.

 

Übungsbeschreibung


Auf der Boulderwand wird ein Hindernisparcours mit Seilen, Kartons, Reifen, Tüchern usw. eingerichtet. Aufgabe ist es, diese Strecke zu klettern, ohne dass die Hindernisse hinunterfallen. Wer schafft es, diese Strecke zu klettern? Die Übung wird erschwert durch die Schaffung zusätzlicher Bedingungen, z. B.: Wer schafft es, die Strecke einarmig, einbeinig oder rückwärts zu klettern?

 

Variante mit Handicaps:

Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer hat ein Handicap und versucht damit, in einer ihm bekannten Route oder einem vorgegebenen Quergang auf der Boulderwand zu klettern. Handicaps werden getauscht. Mögliche Handicaps sind z. B.: eine Hand/ein Fuß darf nicht verwendet werden; Legostein auf dem Kopf transportieren; blind klettern; klettern mit Rucksack oder Handschuhen, Bergschuhen, Schildkappe, Schwimmbrille, Augenklappe o. Ä.; Luftballon beim Klettern in Ellenbogen oder zwischen den Knien einklemmen usw.


Diese Übung hat das Potenzial, sowohl Frustration und Ärger als auch spielerische Freude auszulösen. Sie eignet sich damit für die gezielte Arbeit mit diesen Emotionen und mit den ihnen zugrunde liegenden Leistungszielen. Außerdem erfordert sie das Erproben und Entwickeln neuer Kletterstrategien und damit den aktiven Umgang mit Hindernissen, Flexibilität und Problemlösekompetenz sowie die Entwicklung von Handlungsstrategien.

 

Im Fachbuch „Therapeutisches Klettern“ werden weitere klettertherapeutische Übungen und Spiele dargestellt, z. B. „Ampel & Achtsamkeit“, „Autofahren“, „Bankräuber“, „Blindes Klettern“, „Dirigent“, „Expresstransport“, „Krake an der Kletterwand“, „Marionette“, „Schattenklettern“, „Schaukeln“, „Schule des Vertrauens“, „Siamesische Zwillinge“.

Kind beim Bouldern
Kinder mit Augenbinde beim Bouldern