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#naturfreundejugend2025

Wie tickt eigentlich die Jugend? Wer will sich heute noch ehrenamtlich engagieren? Wie können wir mit neuen Zielgruppen Kontakt aufnehmen? Was brauchen junge Menschen für ihre Freizeitgestaltung?

Die Naturfreundejugend Österreich will auf Fragen wie diese zeitgemäße Antworten finden und setzt auf die Zusammenarbeit mit Naturfreunde-Gruppen in ganz Österreich!

Unter dem Titel #naturfreundejugend2025 fand am 13. Oktober 2018 in Spital am Pyhrn ein Zukunftsworkshop mit engagierten NaturfreundInnen aus ganz Österreich statt. 

 

Raphaela Kohout vom Institut für Jugendkulturforschung erörterte sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu den Lebensbedingungen, Einstellungen und Verhaltensweisen der jungen Generation.

 

Einige wichtige gesellschaftliche Trends

  • ENTSTRUKTURIERUNG
    • Traditionelle Gruppen und Verbände verlieren an Bedeutung
    • Szenen und Peers gewinnen an Bedeutung
    • Jugendlichen stellt sich die Frage, woran sie sich orientieren sollen
    • Junge Menschen fühlen sich auf sich selbst zurückgeworfen
    • Es gibt kaum noch Netze, die unterstützen oder auffangen
  • PLURALISIERUNG
    • Unzählige Wahlmöglichkeiten (Berufe, Bildung, Freizeitgestaltung, Lebensstile ...)
    • mehr Freiheiten bringen auch Entscheidungsschwierigkeiten
    • Vielfalt an Lebensentwürfen ist möglich
    • dennoch geringe Bildungsmobilität - Herkunft setzt immer noch Grenzen
    • nicht alle Chancen stehen tatsächlich allen offen
  • INDIVIDUALISIERUNG
    • Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung haben Priorität
    • Jede(r) sollte möglichst individuell sein und sich ständig neu erfinden
    • Jede(r) ist für die eigenen Erfolge, aber auch Misserfolge selbst verantwortlich
    • Junge Menschen fühlen sich nicht mehr als Teil eines großen Ganzen
    • Zugehörigkeiten zeigen sich durch Äußerlichkeiten
    • Performance-Kultur: Sport, Fitness, Lifestyle, Aussehen sind wichtig
  • ÖKONOMISIERUNG DES SOZIALEN
    • Jugendliche stehen unter Druck und Zeitstress
    • Solidarität und altruistische Motive lassen nach ("Was hab ich davon?")
    • Abstiegsängste: sich abstrampeln, um den Status aufrechterhalten zu können
    • Wandel von der Leistungs- zur Erfolgsgesellschaft

Was bedeutet das für freiwilliges Engagement?

33 % der Jugendlichen engagieren sich bereits freiwillig, weitere 50 % könnten sich das vorstellen.

Freiwillige Mitarbeit in einem Verein sollte jedoch ...

  • interessant, zeitlich begrenzt und flexibel gestaltbar sein
  • der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung nützen
  • praktischen Lebensweltbezug und Erlebniswert haben
  • Mitgestaltung und Freiräume, aber auch Sicherheit bieten
  • das eigene Profil und Image stärken

Um die Rahmenbedingungen im Verein "jugendfreundlicher" zu gestalten, braucht es neben attraktiven Angeboten auch mehr junge Menschen in Entscheidungspositionen und offenere Organisationsformen. Denn engagierte Jugendarbeit lohnt sich für alle Beteiligten!

Eine weitere, wenig überraschende, Erkenntnis: Junge Mediennutzung ist digital - schnell, direkt und mobil!

 

Nach dem Impulsreferat vom Institut für Jugendkulturforschung wurden in zwei Workshops in den Kategorien #mitglied2025 und #freiwillig2025 bereits vielfältige Ideen für eine innovative Jugendarbeit bei den Naturfreunden entwickelt.

 

Zukunftsworkshops für Naturfreunde-Gruppen 

Diese Auftaktveranstaltung war ein erster, vielversprechender Schritt in einem Prozess, zu dem alle interessierten Naturfreundinnen und Naturfreunde herzlich eingeladen sind!

 

Landesorganisationen und Ortsgruppen können ab Frühjahr 2019 Workshops zu diesem Thema buchen. Unsere MitarbeiterInnen kommen gerne zu euch, um vor Ort mit euch konkrete Strategien für eine nachhaltige Jugendarbeit zu erarbeiten!

 

 

Anfragen oder Anregungen?

Wir freuen wir uns über eine Mail an jugend@naturfreunde.at