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Kunstlicht, Nacht und Sternenhimmel

Zu viel nächtliche Helligkeit ist schädlich für Menschen, Tiere und Pflanzen. Lichtverschmutzung bedeutet, dass die Dunkelheit durch künstliches Licht „verschmutzt“ wird. Ein Fachbegriff dafür ist „Kunstlichtüberflutung“.

Kunstlicht ist an sich nichts Schlechtes. Ohne Lampen würden wir uns im Dunkeln nicht zurechtfinden. Aber die Beleuchtung nimmt ständig zu. Die in der Nacht beleuchteten Flächen haben alleine zwischen 2012 und 2016 weltweit um 9 % zugenommen. Bei so viel Licht sind nachts die Sterne mit bloßem Auge kaum mehr sichtbar. Mit der UNESCO Starlight Reserve Konvention haben die Vereinten Nationen das Recht der Menschen auf einen dunklen Himmel festlegt.

 
Einfluss von Kunstlicht auf Tiere

Helligkeit und Dunkelheit regeln den Tag-Nacht-Rhythmus vieler Tiere. Wenn es aber nachts nicht mehr richtig dunkel ist, gerät dieser Rhythmus durcheinander. Vor allem nachtaktive Tiere sind an das schwache Licht von Mond und Sternen gewöhnt und werden durch zu viel Licht gestört. Künstliche Beleuchtung bringt ihre Wahrnehmung durcheinander.


Zugvögel, die nachts fliegen, verlieren die Orientierung. Vom Licht angezogen, können sie sich verletzen oder sogar sterben, wenn sie an hell beleuchteten Gebäuden aufprallen. Straßenlaternen locken Insekten wie Fliegen und Falter an, die oft an den Lampen verbrennen oder zu einer leichten Beute für andere Tiere werden. Einige Fledermausarten sind ebenfalls von künstlichem Licht gestresst: Sie sind sehr lichtscheu und jagen nur bei Dunkelheit.

 

Was tun gegen Lichtverschmutzung?

  • Bei Beleuchtungen auf gezielt gerichtetes Licht achten
  • Verzichte auf Kugelleuchten und nach oben gerichtete Strahler!
  • Lampen mit Bewegungsmelder statt Dauerlicht am Haus und im Garten montieren! So spart man auch Energie.
  • Gemeinden sollten bei Straßenbeleuchtungen darauf achten, dass die Straßenlampen nicht viel heller als unbedingt notwendig und möglichst wenig zur Seite strahlen.
  • Als Straßenlampen sollten umweltfreundliche Natriumdampflampen verwendet werden: Sie verbrauchen am wenigsten Energie, locken die wenigsten Insekten an und gewähren bei Dunst und Nebel kontrastreicheres Sehen.

Unsere Hütten sind STERNENKLAR!

Viele Naturfreunde-Hütten stehen in einem wertvollen Natur- und Erholungsraum ohne Belastung durch Kunstlicht oder Lärm. Die Studie „Licht- und lärmarme Gebiete Österreichs“ hat ergeben, dass 43 Naturfreunde-Hütten von der zunehmenden „Lichtverschmutzung“ kaum betroffen sind und sich damit auch ideal zur Beobachtung des Nachthimmels eignen! Dazu haben wir den neuen Folder „STERNENKLAR“ mit Sternkarten für Sommer und Winter aufgelegt, den ihr auch bei uns bestellen könnt. Mehr zum Thema Lärm und Lichtverschmutzung und den besonders sternenklaren Naturfreunde-Hütten findet ihr im Naturfreund 2/2020 und hier.

 

Erlebnispädagogisches Kartenset 

Die Wissens- und Methodenbox  enthält Wissenskärtchen über die Highlights am Sternenhimmel und mit Infos zu Lichtverschmutzung und Nachtschutz. Die Methodenkärtchen geben vielseitige Anregungen für eine spielerische Sensibilisierung und Wissensvermittlung mit jungen Menschen. Eine Sternkarte für Sommer und Winter hilft Kinder- und Jugendgruppen bei der Erkundung des Nachthimmels.

Methodenbox Lichtverschmutzung
Interessante Fakten und erlebnispädagogische Aktivitäten zum Themenkreis "Kunstlicht, Nacht und Sternenhimmel" bietet die Wissens- und Methodenbox der Naturfreundejugend Österreich. Die Methodenbox kannst du bei uns bestellen (EUR 10,- inkl. Versandkosten).
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